Nachdem das Vorhaben authentischer Marathon 2020 im Herbst 2020 an der COVID-19-Pandemie scheiterte, wagen wir am Freitag, den 10.11.2023, einen neuen Anlauf.

Von unserem Läuferbund Schwarzenberg flogen Jeanette, Sandra, Michael, Kai, Andreas, Mike, Uwe, Sven und Jens begleitet von 3 Partnerinnen von Prag aus nach Athen. Leider konnten nicht alle gemeldeten mitfahren. Sylvana und Dimi, Grit und Heiko sind kurzfristig durch Krankheit ausgefallen. Das war besonders bedauerlich, weil es die Idee von Heiko war, an dem authentischen Marathon teil zu nehmen.

Am Freitagnachmittag bei strömenden Gewitterregen und dunkel verhangenem Himmel in Athen angekommen, wurden wir von 2 kleinen Bussen zum Hotel in die AthenerInnenstadt gefahren. Es war Rushhour, dementsprechen waren wir fast 90 Minuten unterwegs.

Schnell eingecheckt, die meisten im Evita Asti, mitten im geschlossen bebauten Stadtgebiet, und los ging die Reise mit Metro und Bus zur Startnummernausgabe und Läufermesse. Diese befand sich in einer riesigen Sporthalle mit Blick auf einen Mittelmeer-Yachthafen am Rande der Stadt und war nicht so leicht zu finden. An dieser Stelle großer Dank an unseren Navigatoren Mike und Michi. Alles geschafft, jeder hatte seine Unterlagen kurz vor der Schließung noch bekommen.

Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und wir haben am belebten Omoniaplatz gemeinsam ein schönes griechisches Lokal zum Abendessen gefunden. Die Temperaturen waren noch so angenehm, dass wir draußen sitzen konnten.

Samstag früh war ein leichtes Auftakttraining bei strahlend blauem Himmel in einem nahe gelegenen riesigen Park mit Radwegen, Kirchen, Büsten, Statuen, Springbrunnen usw. angesetzt. Eine echte Oase im hektischen Stadtgewühl. Im anschließenden Kulturteil haben die Sehenswürdigkeit Nummer 1 in Athen besucht, die Akropolis.

Kai und Jana fuhren in der Zwischenzeit nochmal zu Shirttausch und Läufermesse zum Expo-Gelände und bereiteten sich anschließend auf das abendliche 10 Kilometer Rennen durch Athen vor. Pünktlich zum Start der Blöcke ab 17:00 Uhr waren wir geschlossen bei den Beiden und konnten auch den Einlauf in das historische Panathinaiko Stadion Athen, dass anlässlich der Olympiade 1896 gebaut wurde, live miterleben. Einfach herrlich, in der Dunkelheit, mit Flutlicht und den erleuchteten olympischen Ringen.

Bei den meisten kreisten bereits die Gedanken im Kopf, wie wird das morgen sein, wenn wir nach den 42,2 Kilometern hier ins Stadion einlaufen? Nach einem leichten Abendessen in schöner Umgebung nahe des Syntagma-Platzes ging es zeitig ins Bett.

Sonntag früh 5:30 Uhr sind die ersten von Athen aus mit den vom Veranstalter bereitgestellten Reisebussen in Richtung Marathon gefahren, einer kleinen Ortschaft am Mittelmeer. Alles bestens organisiert, es wurden in jeden Bus so viele Leute gelassen, wie er jeweils Sitzlplätze hat. Langsam wurde es hell, nach knapp einer Stunde stiegen wir in Marathon bei bewölktem Himmel, windigen, gefühlt frostigen 0° Celsius (tatsächlich waren es schon etwas mehr) aus. Gegen die Kälte wurden uns Panchos gereicht. Die Aufregung bis zum Start 9:00 Uhr stieg. Jeder bereitete sich im olympischen Stadion vor und suchte seinen Startblock, der sich nach der besten Marathonzeit in den vergangenen 2 Jahren richtete. Inzwischen riss der Himmel auf und es versprach ein herrlicher Tag zu werden.

Ab 9:00 Uhr ging es Startblock für Startblock auf die Strecke, die am Anfang sehr flach verlief. Nach wenigen Kilometern folgte ein Abstecher 90° nach links, wobei der Grabhügel der in der Schlacht von Marathon gefallenen Athener einmal umrundet wird. Gehofft, und auch tatsächlich konnten sich trotz zehntausender Starter an der Parallelführung der Strecke einige von uns finden und Hallo sagen. Unglaublich. Danach geht es wieder auf die Hauptstraße und die Stadt Nea Makri wird durchquert. Nach zehn flachen Kilometern kommen nun die ersten mehr oder weniger steilen, mehr oder weniger langen Anstiege. Bei Rafina biegt der Kurs nach Westen ab, und über Pikermi, Pallini und Gerakas gelangt man bei km 32 nach Agia Paraskevi, wo mit 240 m über dem Meer der höchste Punkt der Strecke erreicht wird. In Summe sind 311 Höhenmeter zu überwinden. Von dort fiel die Strecke ab, durch Chalandri und Cholargos in die Kernstadt von Athen. Die Vorstellung, dass es nun bis ins Ziel quasi nur noch bergab geht und die immer dichter werdenden jubelnden Menschenmengen an der Strecke mobilisierten die letzten Kräfte.

Während des Rennens stieg die Lufttemperaturauf um die 22 Grad im Schatten, in der Sonne auf der Straße waren es gefühlt um die 30 Grad. Der Lauf war Top organisiert. Alle 2,5 Kilometer gab es Getränke und auch ausreichend Nahrungsmittel bis zu Power Gels. Trotz allem strandeten einige Aktive mit Problemen am Straßenrand - wir wollten unter keinen Umständen dazu gehören.

Denn unvergesslich bleibt für Jeden der Einlauf in das Panathinaiko Stadion. Heute ging es nicht um Bestzeiten, sondern einfach den Lauf zu erleben, der als Ursprung des Marathons gilt. Gemeinsam konnten wir alle das Ziel gesund und voller Freude erreichen und das Flair nach dem geschafften Marathon genießen, bevor es zur Stärkung zum Abendessen ging. Mit Rücksicht auf die Gehwerkzeuge wieder in unser erstes Restaurant am Omoniaplatz, gleich um die Ecke des Hotels.

Am folgenden Montag fuhr ein Teil der Gruppe mit Bus und Bahn zum Baden ans Meer. Andere sahen sich die Altstadt von Athen und den Hafen Piräus an. Den letzten Abend verbrachten wir gemeinsam in der Altstadt, wieder mit zünftig griechischem Essen und Livemusik, bevor es am Dienstag mit dem Flugzeug zurück ins kalte Erzgebirge ging.

Außer für Kai und Jana, die sich mit der Metro wieder zurück ins städtische Getümmel stürzten, und bis Samstag das warme sonnige Wetter, die Sehenswürdigkeiten, Pyräus, den Blick vom Lykabettus-Berg auf die gesamte Skyline, und das Bad im Mittelmeer genossen.

Fazit: das schönste war, dass wir gemeinsam den original Marathon gelaufen sind und viele schöne, erlebnisreiche Stunden in Athen erleben durften.