Wenn sich elf laufbegeisterte Menschen früh im November auf den Weg an die Côte d’Azur machen, steckt da mehr dahinter als nur ein gewöhnlicher Wettkampf. Für unsere Truppe wurde der Marathon von Nizza nach Cannes zu einem kleinen Abenteuer – sportlich, sonnig, kulinarisch und vor allem gemeinsam. Da die Anreise deutlich weiter war als zu den üblichen Volksläufen, machten wir einen Miniurlaub daraus. Zwischen französisch-italienischem Flair, gemütlichen Gassen, lebendigen Märkten und entspannten Stunden am Strand vergingen die Tage wie im Flug. Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, ein bisschen Bummeln durch die Altstadt, hier und da ein Straßencafé und natürlich das obligatorische Carbloading ließen uns schnell in den Urlaubsmodus gleiten – Pizza und Pasta machten die Vorbereitung für den großen Tag besonders angenehm.


Unsere Gruppe war bunt gemischt: Netti, Sven, Sandra, Kai, Michael und Lotta nahmen den gesamten Marathon in Angriff, während sich Anne, Sören, Isabelle und Marko die Strecke im Rahmen der Staffel teilten. Jana sorgte als seelischer Support. Für die Staffel bedeutete der Tag nicht nur laufen, sondern auch logistische Höchstleistung: Wechselzonen, Treffpunkte, Zeitpläne alles musste sitzen. Besonders Anne übertraf sich selbst, als sie zum ersten Mal mehr als 17 Kilometer lief.
Am Morgen des Marathons sollte um 8 Uhr der Startschuss fallen, und da unser Hotel nur einen Katzensprung entfernt lag, begann der Tag erstaunlich entspannt. Doch das wahre Highlight zeigte sich am Himmel: Ein beeindruckender Sonnenaufgang färbte die Promenade des Anglais in warme Farben. Läuferinnen und Läufer tummelten sich dort, manche nervös, manche noch schlaftrunken, andere konzentriert beim Warm-up oder geduldig an den Dixi-Schlangen. Aber alle blickten irgendwann auf diesen riesigen Feuerball über dem Meer und wussten, dass ein besonderer Tag bevorstand.
Und dann fiel der Startschuss. Unsere Läuferinnen und Läufer machten sich auf den Weg Richtung Cannes, vorbei an Palmen, durch kleine Ortschaften und immer begleitet vom funkelnden Mittelmeer. Es war warm, aber nicht zu warm, zumindest je nach persönlichem Empfinden, und die Strecke bot abwechslungsreiche Eindrücke, ein paar Höhenmeter und jede Menge Motivation durch die atemberaubende Kulisse. Alle aus unserer Gruppe meisterten die Herausforderung und kamen glücklich, teilweise auch ordentlich erschöpft, im Ziel an. Denn ein Marathon bleibt am Ende eben ein Marathon.




Wir waren stolz auf jeden einzelnen Finisher und genauso stolz auf unsere Staffel, die sowohl läuferisch als auch organisatorisch einen großartigen Job gemacht hat. Abends ließen wir den Tag gemeinsam in einem Restaurant ausklingen, tauschten Geschichten aus, lachten und genossen das besondere Gefühl, etwas Großes zusammen geschafft zu haben. Am nächsten Morgen wagten wir dann noch das obligatorische Bad im Mittelmeer, bevor es zurück in den grauen deutschen Herbst ging. Die Erinnerungen an diese Reise bleiben und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Marathonreise, mit allen, die wieder dabei sind oder neu dazukommen. --> Mehr Bilder.

